Holländer Schwarzhauben

Eine Herausforderung für Könner und Idealisten
In der Geflügelliteratur tauchen immer wieder Beschreibungen von weißen Hühnern mit schwarzen Hauben auf. Solche Tiere sind auch auf alten Bildern dargestellt.
Diesen Schwarzhauben haftete etwas legendenhaftes an. Auch in Kreisen erfahrener Züchter gab es Zweifel an der Wahrheit dieser Geschichten. Diese Farbgebung hat doch in der Vorstellung etwas sehr Ungewöhnliches, ja etwas Kühnes. Die gelegentlichen Berichte ergaben aber auch keine Zusammenhänge. Aber weder Bilder noch Berichte sind reine Phantasie.

Es gibt sie wirklich: Hühner mit weißem Rumpfgefieder und schwarzer Haube, also das Gegenstück zu den Holländer-Weißhauben. 

Holländer Schwarzhauben, gezeigt 2016, Deutsche Junggeflügelschau Hannover





Geschichtliches
Im Jahr 1962 berichtete der große niederländische Züchter und Maler van Gink über Schwarzhaubenhühner. Seinen Nachforschungen verdanken wir konkreteres über diese Hühner. Eine etwas kleine weiße Henne mit überwiegend schwarzer Haube sehen wir auf dem immer wieder zitierten Gemälde des niederländischen Malers J. Monckhorst von 1657. Es gibt auch einen Kupferstich unbekannter Herkunft: Er zeigt eine junge Henne mit kleinen, becherförmigem Kamm und einer kleinen aber schwarzen Haube. Buffon (1796) und Temmnink (1813) beschreiben auch weiße Hühner mit schwarzer und gesäumter Haube. Auch Tegetmeier erwähnt sie in seinem Buch < Poultry Book> im Jahr 1867. Er zitiert Mr. B. Palmer Williams zu Dublin, der viele Studien der Geschichte der verschiedenen Arten von Hauben-hühnern gewidmet hat: „Diese Rasse war bis vor 30 Jahren in verschiedenen Teilen Irlands noch zu bekommen, und ich bin durch Freunde, die diese Rasse gut kannten darüber informiert worden.. Sie beschrieben sie als eine sehr hervorragende Rasse, die aber ausgestorben ist. Ich kann wohl sagen als Folge einer Hungersnot oder wegen der damals fehlenden Geflügelzuchtvereine. Einige Jahre später hörte ich wieder von dieser Rasse, und ich versuchte, davon einige Tiere zu bekommen. Ich hatte gehört, sie wären in Bordeaux zu haben. Ich ging dort hin und ebenso nach Paris. Ich wurde aber sowohl in Bordeaux als auch in Paris informiert, dass die Rasse damals wohl noch dort bestand, aber jetzt nicht mehr vorgefunden würde. Es schien
als ob sie dort wie auch anderswo verschwunden war. Dann und wann erwarb ich Tiere womit ich glaube, diese Rasse wieder herausbringen zu können. Hätte ich damals die feinen Exemplare der weißen gehaubten Hühner gehabt, die jetzt zu haben sind, ich glaube, dann hätte die Rasse wieder hervorgebracht werden können. Das letzte Tier meines damaligen Bestandes, eine Henne, befindet sich jetzt im Museum, des National History Vereins in Dublin.(Dieses ausgestopfte Tier wurde später bei einem Feuer, das in diesem Museum ausgebrochen war, vernichtet. v.G.) Ihre Haube ist schwarz, wie auch einige ihrer Halskragenfedern. Die Leute, die zuletzt die weißen Schwarzhauben in Irland hatten, waren Abkömmlinge französischer Hugenotten , in Portarlington und Mayborough, was mich dazu bringt, zu behaupten, dass die Rasse aus Frankreich und nicht aus Holland gekommen ist.“ - soweit Mr. B. Palmer Williams.Nun Mr. Tegetmeier, der Verfasser der damaligen Auflage <Poultry Book>, versucht viele Jahre, diese Rasse durch Kreuzung mehrerer Haubenhuhnarten wieder herauszuzüchten. Der Versuch blieb nur ein Teilerfolg. Der Züchter beklagte, dass man jeden Federwechsel die Hauben mehr an weißen Federn zunahmen. Schade, er schien dem Ziel nahegekommen zu sein; es fehlten wohl noch einige Jahre der strengeren Zuchtauswahl.

Etwa zur gleichen Zeit hatte ein Pfarrer Blume aus Harzgerode schwarze Hühner mit weißer Haube, die er „Türkische Hühner“ nannte, und ebensolche züchtete Zuchtfreund Bruskog, der ehemalige Vorsitzende des Wiener Geflügelzuchtvereins.

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Verschiedene Zuchtversuche im 1900 Jahrhundert.
Mit dem Eintritt ins 19. Jahrhundert gab es verschiedene Zuchtversuche. Wie C.S.Th. van Gink berichtete, befassten sich etwa ab 1907 zwei Liebhaberzüchter und Forscher von Zucht-und Vererbungslehre, R. Houwink, Meppel, ein vergessener Förderer der damals selten gewordenen altholländischen Hühnerrassen, und A. Hoogendijk, ein reicher Schiffseigner und Besitzer einer Geflügelzuchtanlage mit der Wiedererzüchtung der Schwarzhaubenhühner. Sie nutzten Houdan, weiße Brabanter und schwarze Holländer-Weißhauben, (Ob es nicht rein schwarze Haubenhühner waren, sozusagen schwarze Paduaner ohne Bart?)

Diese Variante wurde früher auch gezüchtet und es gibt sie derzeit zumindest noch in Dänemark.) A. Hoogendijk ein bekannter und erfolgreicher Züchter von Holländer Weißhauben und Erzüchter der schwarzen Zwergenform. Schon 1910 erhielten sie einige Tiere mit dunkler Haube und fast weißem Körpergefieder. Sie kamen aber ihrem eigentlichen Ziel nur wenig näher und gaben den Versuch etwa um 1916 auf. Der Vererbungsforscher Dr. Vriesendorp zu Baarn griff den Versuch nochmals auf und kreuzte in den Hoogendijk- Houwink-Stamm verschiedene andere Rassen ein. Er hatte einigermaßen Erfolg. Die Hauben waren etwas klein, aber dicht und satt in der Farbe. Außer den Weißen mit schwarzer Haube fielen auch ordentliche blaue und gelbe Tiere mit schwarzer Haube. Diese Farbenschläge sind auch jetzt noch in Holland anerkannt. Da es diesem Mann hauptsächlich an der genetischen Seite des Versuches lag, gab er die Zucht wieder auf.

J.van Omme zu Arnheim, weniger Genetiker als mit großen praktischen Zuchtkenntnissen ausgestattet befasste sich drei Jahrzehnte mit dieser Zucht. Er nutzte Lakenfelder, schwarze Holländer Weißhauben und silberschwarzgetupfte Eulenbarthühner (diese haben einen fast schwarzen Kopfbereich). Obgleich dieser beharrliche Züchter über beschränkte Aufzuchtmöglichkeiten wie seine wissenschaftliche gerüsteten Vorgänger verfügte, kam er dem hochgesteckten Ziel näher. In seiner Zucht fielen auch weiße Tiere mit blauer Haube. J. van Omme muss ein bemerkenswerter Mann und ein geradezu begnadeter Züchter gewesen sein. Er hat auch für die Zucht und Erhaltung des Eulenbarthuhnes Großes geleistet. Nach dem 2. Weltkrieg zeigt Dr. Vriesendorp mehrfach außer Konkurrenz bei der Ornithophilia und bei der Avicultura-Schau in kleinen Kollektionen Holländer-Schwarzhauben von beachtlicher Qualität. Sie sind in Holland unter diesem Namen eine anerkannte Rasse. Inzwischen ist es aber wieder, still geworden um diese Rasse. Sie ist seit 1999 im Standard anerkannt.

Diese Zucht hat sich eben als überaus schwierig erwiesen und wird in ihrer Idealvorstellung immer eine Utopie bleiben. Es müssen mehrere Zuchtstämme gehalten und eine Vielzahl von Küken erbrütet und aufgezogen werden, um eine entsprechende Auslese vornehmen zu können. Als brauchbare Tiere bleibt nur ein kleiner Prozentsatz. Auch die besten Exemplare haben noch immer noch kleinere Hauben als ihre entgegengesetzt gefärbten Vettern. Die Farbe ist selten wirklich satt, die Haubenfedern sind oft nach dem Grund hin aufgehellt und zeigen vielfach weiße Spitzen. Je größer die Hauben sind, umso heller sind sie leider auch. Die Farbe beschränkt sich nicht nur auf die Haube und greift immer etwas in Nacken und Hals über. Nur ganz selten sind Rumpf- und Schwanzgefieder einigermaßen frei von Schwarzeinlagerungen. Es gibt auch Tiere, die den Bart als Erbe der Paduaner übernommen haben. Sie werden in Holland als „Mohrenkopf-Paduaner“ ausgestellt.
Als Zeichnungsfarbe kommt auch blau vor, und in dieser Farbe fielen interessanterweise bisher die besten Hennen.

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Die Schwarzhaubenzucht bedarf großer Idealisten mit einem Höchstmaß an Geduld und Ausdauer. Ihren wenigen Züchtern gebührt Hochachtung.

Aus vergilbten Blättern hies eine Serie über die seltenen Hühnerrassen, von unserem Ehrenvorsitzenden K. Fischer. Roland Weber hat den Werdegang (Erzüchtung) der Holl. Schwarzhauben geschrieben. Wir hatten 1999 die ersten Bruteier aus den Niederlanden, von Zfrd, Nyhof bekommen .die Befruchtung u. Schlupf war sehr gut.

Beitrag von Jürgen Käs

Interessanter Bericht über die Erzüchtung der Zwerg-Schwarzhauben in Weiß

 

 

Holländer Schwarzhauben und deren Zwerge

Immer wieder wurde von Haubenhühner mit einer schwarzen Haube und einem

weißen Körper gesprochen. Etwas müstisches und geheimnisvolles lag über diesen

Tieren. Man sprach davon, aber gesehen hatte sie schon lange keiner mehr oder auch

noch nie.

Im Jahr 1475 wohnte im Kennemerland / NL der Liebhaber Peter Jasperz, welcher

eine große Anzahl großer Hühner mit einer schwarzen Haube hielt. Diese Tiere legten

viele große Eier, kamen, was wichtig war, mit dem rauen Klima bestens klar und

schmeckten auch als Braten hervorragend. Später kaufte ein Spanischer Edelmann die

Tiere und nahm sie mit in seine Heimat. Noch viel später dann sind sie unter dem

Namen Sint Jacobshuhn wieder in die Niederlande gelangt. Hier wurden sie nun als

besondere Geschenke an den Adel gegeben. Dann verlor sich die Spur dieser seltenen

Hühner. Das im Jahre 1856 von van W.C.L. Martin veröffentlichte Buch beschreibt

eine Züchterin Frau W. Watts, welche 1835 noch eine größere Anzahl Schwarzhauben

in England haben sollte. Darüber hinaus sollen 1843 in Deutschland und 1845 in

Frankreich je eine Henne gezeigt worden sein. Einige Jahre nach diesen

Veröffentlichungen meldete Darwin, das die weißen Schwarzhauben ausgestorben

seien. Das war das offizielle Ende dieser weit verbreiteten Rasse. Ab dem Jahre 1910

versuchten dann einige Züchter in Holland diese ausgestorbene Rasse zurück zu

erzüchten. Genannt seien hier die Herren van Omme und Dr I. Vriesendorp. In einem

Artikel in der Avicultura im Jahre 1943 werden diese Versuche beschrieben. Von van

Omme wurden schwarze Weißhauben mit viel schwarz in den Hauben, weiße

Weißhauben und Houdan verwendet, was jedoch nicht den erwünschten Erfolg

brachte. Erst die Einkreuzung von Lakenfeldern und silber-schwarzgesäumten

Niederländischen Eulenbärten mit wenig Zeichnung und einem schwarzen Bart

brachten die gewünschten Resultate. Diese Verpaarung machten dann viele Züchter.

Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts träumte der Sekretär des

Niederländischen Haubenhuhnclubs, NKBC, Luuk Hans, davon die Schwarzhauben

zu Verzwergen. Es wurde viel versucht, aber der Erfolg wollte sich nicht einstellen. Die

Grundausstattung bildete eine klein gebliebene große Schwarzhaube, welche er mit

schwarzen und blauen Zwerg Paduanern kreuzte. Auch suchte Luuc Mitstreiter um

sein Werk zu vollenden, und er fand diese in Heinz Mathys aus der Schweiz und Frank

Peschke, Konrad Kotte und N. Niemeyer aus Deutschland. Erfolg brachte dann der

Versuch silber-schwarz gesäumte Paduaner ein zu kreuzen. Bedingt durch den

internationalen Kontakt und das Austauschen von Zuchttieren gelang es H. Mathies

2000 diese Variante in der Schweiz anzuerkennen. Im Jahre 2001 wurden die Zwerg

Schwarzhauben dann auf der Deutschen Junggeflügelschau von N. Niemeyer zur

Anerkennung gebracht, und auf der Nordschow in Zuidlaaren / NL erfolgte wenig

später die Anerkennung durch Luuc Hans und N. Niemeyer in den Niederlanden. Nun

sollten wir uns einmal dem äußerst attraktiven Farbbild zuwenden. Das

Mantelgefieder sollte weiß erscheinen, was bei dem geforderten grauen Untergefieder

nicht leicht ist. Das schwarz sollte sich auf Haube, Hals und dem Halbmondförmigen

Brustsaum beschränken, wobei die Hähne 1/3 der Haubenfedern weiß haben dürfen.

Da diese Variante spalterbig ist, fallen 25%Silbersprenkel 25%Weiße mit teilweise

grauen Hauben und 50% mit mehr oder wenigen schwarz glänzenden Hauben. Um

den Farbstoff zu erhalten sollte ein weißer Hahn mit grauer Haube und stark

gezeichnete Hennen verpaart werden, das ergibt die meisten reinen Schwarzhauben.

Auch sollte man nicht vorschnell selektieren, denn dann werden die besten Tiere

vernichtet, denn die Küken mit der deutlichsten Zeichnung im Mantelgefieder der

ersten Feder wechseln in der zweiten Feder in ein sauberes weiß und dem grauen

Untergefieder. Alle Küken, bis auf die weißen werden mit einem mausgrauen Flaum

geboren. Sehr genau muss der interessierte Züchter seine Zucht beobachten, wann er

Farbstoff zuführen muss, durch überzeichnete Tiere oder durch Einkreuzung. Es ist

sicher kein einfacher Farbenschlag, aber es macht Freude solche Raritäten zu züchten.

Und wenn die gegebenen Ratschläge beachtet werden bleiben auch die Erfolge nicht

aus. Mit dem Wunsch nach vielen Mitzüchtern verbleibe ich mit freundlichen

Grüssen

Norbert Niemeyer

Kommentar von mir:

Unabhängig von diesem Bericht, den ich leider erst vor kurzem entdeckt habe, hatte ich bereits Kontakt zu den im Bericht aufgeführten Züchtern gesucht. H. Mathies in der Schweiz und K. Kotte in Deutschland sind die einzigen die sich noch mit diesem Farbschlag beschäftigen. Alle anderen haben die Zucht aus verschiedenen Gründen aufgegeben. Auch in Dänemark habe ich keinen aktiven Züchter der Schwarzhauben mehr finden können. Ich hoffe das sich weitere Mitstreiter insbesondere in Deutschland finden die es sich zur Aufgabe machen diese Linie zu erhalten, bzw. aufzufrischen. Ich bitte die Interessenten die bei mir angefragt haben um Verständnis das ich mich nicht zu früh von den wenigen Tieren die ich ziehe, trennen kann. Gerne bin ich später bereit Zuchttiere abzugeben, da unser Platz leider sehr begrenzt ist. Ich werde dies hier auf der HP ankündigen. 

Allgemeines zur Hühnerhaltung

Hühnerhaltung - Der Freilauf
Zur Hühnerhaltung benötigt man einen Hühnerstall, das ist sicher jedem klar. Wer seinen Hühnern jedoch ein artgerechtes Heim schaffen möchte benötigt nehmen einem passend eingerichteten Hühnerstall auch einen Freilauf. Hühner lieben es im Gras zu picken, zu scharren und sich auf einer großen Fläche auszutoben. Ein Freilauf bietet den Hühnern diese Möglichkeiten und schafft ein natürliches Umfeld. Im folgenden Artikel möchten wir auf die
Strukturierung des Freilaufes eingehen. Wir möchten darin von unseren Erfahrungen berichten und Tipps zur Aufteilung geben.

Wiesenbereich
Der größte Anteil des Freilaufes sollte auf eine Wiese oder einen Rasen entfallen. Hier können die Hühner toben und nach Kräutern und Gräsern picken. Entweder man verwendet dazu einen Rasen, der recht kurz gemäht wird oder eine Wiese auf die die Hühner nur bei gutem Wetter dürfen. Dürfen die Hühner immer, speziell auch bei Regen und Nässe, auf die Wiese, so wird aus der grünen Grasnarbe durch das Scharren schnell ein "Acker". Ein sehr positiver Aspekt einer vielfältigen Wiese ist, dass sich die Hühner einen Teil des Futters selbst suchen. Gräser und Kräuter sind gesund und reduzieren die Menge des Hühnerfutters, das man zufüttern muss.

Der Rückzugsbereich
Auch in den harmonischsten Hühnerstämmen herrscht eine Rangordnung. Sodass die schwächeren Tiere von den ranghöheren Hühnern häufig vertrieben werden. Schafft man im Freilauf einen Rückzugsbereich, so ziehen sich diese Hühner dort sehr gerne zurück um zu entspannen und etwas Ruhe zu haben. Aber auch Hennen, die vom Hahn häufig belästigt werden nutzen diesen Bereich um etwas Ruhe zu haben. Einen solchen Bereich kann man sehr leicht anlegen indem man in einer Ecke oder am Rand des Freilaufes viele Büsche, Hecken oder kleine Nadelbäume pflanzt.

Das Sandbad
Auch ein Sandbad dient den Hühnern zum einen dazu,
Ungeziefer loszuwerden, und zum anderen fördert es das Zusammenleben in der Gruppe. Ein Sandbad kann der einfach angelegt werden indem man eine flache Grube von 1*2 Metern in einer Tiefe von ungefähr 30 Zentimetern aushebt und diese mit feinem Sand füllt. Das ist auch schon alles. Über dem Sandbad kann man auch ein Dach anbringen, das den Hühnern auch bei Regen Schutz bietet. Ein solches Sandbad wird jedoch nach und nach mit Kot verunreinigt und muss in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Dazu kann man den Sand durchsieben um die groben Schmutzpartikel zu entfernen. Durch Kalk kann man das Ungeziefer im Sand abtöten. In größeren Abständen sollte man einen Teil oder den kompletten Sand aus dem Sandbad entfernen.

Ein so gestalteter Freilauf ist eine gute Basis für die artgerechte Hühnerhaltung. Natürlich kann man weitere Bereiche in den Freilauf aufnehmen und den Hühnern beispielsweise kleine Hütten und Unterstände anbieten. Wir haben in diesen Bericht lediglich die unserer Meinung nach wichtigsten Bereiche aufgeführt.

Der Hühnerstall
Immer häufiger kann man beobachten das junge Familien im eigenen Garten einige Hühner halten. Zum einen sind dadurch stets frische Hühnereier vorhanden und zum anderen werden die Kinder so langsam an Tiere herangeführt und lernen Verantwortung zu übernehmen. In diesem Bericht möchten wir die Grundlagen rund um den Hühnerstall betrachten. Wie groß muss ein Hühnerstall sein, welche Bereiche muss er haben und wie sollte er eingerichtet sein.

Größe des Hühnerstalles
Die erste Frage, die sich stellt ist wie groß der Hühnerstall sein soll. Um diese Frage beantworten zu können sollte man sich vorab Gedanken darüber machen wie viele Hühner gehalten werden sollen und welche Rasse gewählt wird. Meist werden 6-8 Hühner und ein Hahn gehalten. Bei großen Hühnerrassen sollte der
Stall schon eine Größe von 12 bis 15 Quadratmetern haben. Werden jedoch Zwerghühner wie beispielsweise Chabos gehalten, dann ist auch eine Größe von 6-8 Quadratmetern ausreichend. Weiter spielt auch eine Rolle ob die Hühner tagsüber aus dem Hühnerstall in einen Freilauf dürfen oder den ganzen Tag über im Stall bleiben müssen. Jedoch darf der Hühnerstall, auch wenn ein Freilauf vorhanden ist, nicht zu klein geplant werden. In Zeiten der Hühnergrippe und an besonders kalten Winterwochen müssen die Hühner teilweise im Stall bleiben.

Die Legenester
In jedem Hühnerstall sollten Legenester zur Verfügung stehen. Die Hühner suchen diese zum Legen auf und der Züchter hat es einfach die sauberen Eier zu entnehmen. Bei 6-8 Hühnern sind zwei Legenester ausreichend. Diese können selbst gebaut werden oder auch im Handel erworben werden. Im Handel sind besonders hochwertige Modelle erhältlich bei denen das gelegte Hühnerei in eine Schublade rutscht und dort geschützt vor den anderen Hühnern ist. Wer er natürlicher mag kann auch einen Obstkorb verwenden, der mit Stroh gefüllt in einer Ecke des Hühnerstalles abgestellt wird.
Wenn man die Legenester neu in den Stall stellt oder den Platz ändert finden die Hühner diese teilweise nicht sofort. Hier ist es hilfreich wenn man 2-3 Gipseier oder markierte
Hühnereier in das Legenest legt. So sehen die Hühner wo die Eier hin gehören.

Die Sitzstangen im Hühnerstall
Die wild lebenden Hühner in der Natur bäumen am Abend auf. Mit anderen Worten: Sie suchen höher gelegene Schlafplätze auf Bäumen und Ästen auf um sich dort vor Fressfeinden zu schützen. Dieser Trieb ist auch bei unseren heutigen Rassehühnern noch vorhanden, daher sollte man auch ihnen einen erhöhten Schlafplatz anbieten. Dazu kann man eine Holzstange etwas erhöht im Hühnerstall befestigen, auf die sich die Hühner am Abend zurückziehen können. Solche Sitzstangen werden in der Regel von selbst angenommen und aufgesucht.

Dies sind die wichtigsten Bereiche und Einrichtungsgegenstände, die ein Hühnerstall auf jeden Fall aufweisen sollte. Weitere Bereiche wie ein Sandbad, ein Futterplatz und ein Kotbrett sind zu empfehlen, aber nicht unbedingt notwendig. Ein Sandbad beispielsweise kann auch im Freilauf angelegt werden. Weitere Tipps zum Bau des Hühnerstalles findet man unter: XXXX