Meine Zuchtmethode habe ich mir aus langjähriger Erfahrung und durch viele Tips von
Züchterkollegen selber entwickelt und sie ist lediglich eine von vielen Möglichkeiten erfolgreich Flugtauben zu züchten.
Erfahrungen muß jeder Neuanfänger selber sammeln.
Auch ich lerne noch ständig dazu und optimiere meine Methode.
Ende Oktober ist bei mir spätestens die Flugsaison beendet. Ab Oktober sind die Verluste durch den Greif
so hoch, das es Tierquälerei währe, die Tauben noch raus zu lassen.
Jetzt fange ich an die Vögel und Täubinen zu sortieren und in getrennte Schlagabteile unterzubringen.
Hierzu verwende ich den Zucht- und den Jungtierschlag. Jetzt kommt auch die Zeit das Futter für die Ruhezeit umzustellen. Damit die Tiere nicht zu fett werden, da ihnen die Bewegung ja
fehlt, mische ich dem eigentlichen Mischfutter ca. 30% Gerste und 30% Taubenweizen zu. So sind die Tauben auch nicht so agil.
Die Zuchtzellen verdecke ich in der Ruhezeit mit einem Rollo. Bis Mitte Februar lasse ich die Tiere
getrennt.
Ab Mitte Februar wird das Futter langsam wieder auf das Mischfutter zurückgestellt. Bei den Zuchttauben
füttere ich als Mischfutter das RTK von Matador und bei den Flugtauben das eiweißarme Gerri Plus von Versale.
In der letzen Februarwoche ziehe ich die Rollos hoch und gebe den Vögeln den Blick auf die Zellen
frei.
Nach 1-2 Tagen öffne ich die Zellen und die Vögel haben nun Zeit sich für eine Zelle zu entscheiden. Bei
alten Paaren ist es meist die selbe Zelle wie im Vorjahr. Meine 8 Zellen bis 2009 wurden im Winter durch neue Zellen ersetzt und für die Zucht 2010 auf 6 Zellen reduziert.
Gezüchtet wird mit allen Rassen in einem Zuchtschlag. Hatte hiermit bislang keine Probleme mit
Fremdbefruchtung oder ausgearteten Revier-Kämpfen.
In der letzen Februarwoche ( wenn möglichst kein Frost besteht und sich jeder Vogel seine Zelle
erkämpt hat ) setze ich an einem Abend in der Dämmerung die Täubinen zu den Vögeln. Alle Paare sind vor dem Trennen bereits angepaart gewesen.
In den Schlag gebe ich über eine Heuraufe für Kaninchen für den Nestbau Tabackstengel gegen Ungeziefer und Heu oder Stroh. Aber immer nur soviel wie verbaut wird, sonst fliegt
alles auf dem Schlagboden herum und verdreckt. In der Regel liegen nach ca. 1 Woche die ersten Eier.
Wenn die Jungen 7-9 Tage alt sind werden sie mit einem DFC-Ring beringt, später wenn die Jungen abgesetzt werden, bekommen sie zusätzlich einen Clipring mit meiner Tel. Nr.
Seit der Zucht 2008 lasse ich die ersten zwei Bruten mit beiden Eiern großziehen und ab der dritten Brut mit nur einem Ei ziehen, da meine Platzverhältnisse sehr begrenzt sind und
ich zur Auffüllung meiner Flugstiche nur wenige Tauben benötige, es sei denn der Greif schlägt unverhältnissmäßig oft zu.
Zu dem normalen Mischfutter ( Matador -RTK / Paloma ) das ich 2 x am Tag immer
außreichend im Zuchtschlag anbiete, gibt es alle 3-4 Tage eine Anmaischung aus Körnerfutter mit Mineralien, Bierhefe und einem Vitaminsirup. Hierzu verwende ich Gerwit W, oder auch
Multisanostol, das mir aus meiner Kindheit noch gut in Erinnerung ist. ( deutlich billiger und genauso gut ) Rapsoel geht natürlich auch.
Grit, Picksteine und frisches Wasser versteht sich von selbst und sollte immer verfügbar sein. Des weiteren reiche ich Taubenkuchen, ist aber nicht bei allen Tauben so der Renner.
Dem Trinkwasser setze ich ab dem Frühjahr bei jeder 2ten Füllung etwas Apfelessig zu. Hier gebe ich einen Apfelessig mit 10 Vitaminen und Honig ( Vitasol von Kühne ) wenn er verfügbar ist.
Es schmeckt den Tauben, ist gesund und regelt die Darmflora . Ergänzend muss ich sagen das die Flugtauben die nicht in der Zucht sind zwar genauso verwöhnt werden, jedoch etwas knapper
und weniger Energiereich gefüttert werden.
Mit den Jahren bin ich immer mehr weg von Medikamenten und Behandlungen und hin zu Naturprodukten alten Heilmittelchen und Kräutern gewechselt. Diese wirken vorbeugend sind gesund und verhindern
bei richtiger Anwendung den Chemieeinsatz. Der Aufwand ist etwas höher aber rechnet sich immer, wenn man später weniger Geld für Medikamente und Impfungen ausgeben muss. Auf der Unterseite
Tauben-/Geflügelgesundheit stelle ich einige Mittel vor. Ob man sie einsetzt muss jeder für sich entscheiden.
Mit ca. drei Wochen setze ich die Jungtauben von den Eltern in den Jungtierschlag ab.
Diesem ist eine Voliere sowie ein darauf befindlicher Gewöhner zugeordnet.
Die Jungtauben können hier für ca. 3 Wochen die Umgebung kennenlernen, bevor der große Tag der Freiheit
kommt.
In dieser Zeit schauen sie sich das Ausfliegen und Einspringen über den Sputnik von den Alttauben ab und
lernen den Sputnik kennen.